REZENSION

Ausstellung

Für jeden Fall gut behütet

Freut sich über ihre Schau: die Künstlerin Christa Anneken

Die Künstlerin wurde in Friesoythe geboren. Sie hat in Hannover Germanistik und Kunst studiert.

 

OLDENBURG Sich von einem Geschehen zu einem Thema inspirieren lassen und dieses dann auf vielfältige Weise behandeln, ist eine von Christa Anneken geschätzte Arbeitsweise. In den Bildern der Ausstellung in der Oldenburger  NWZ-Galerie zeigt sie auf, wie vielseitig zum Beispiel eine Redensart wie „gut behütet“ ausgelegt werden kann. Mit diesem Ausdruck wurde 2017 eine Veranstaltung im Schlossgarten angekündigt, die die Malerin als Anregung nahm, um über Kopfbedeckungen zu reflektieren.

 

Entstanden ist eine Bilderreihe in Form einer Porträtgalerie, aber nicht in schwerem Öl und idealisiertem Realismus, die Künstlerin hat vielmehr in acrylhafter Leichtigkeit die Betonung auf verschiedene Arten von Kopfbedeckungen gelegt. Vom Brautschleier bis zum Blauhelm führt sie in ihrer Malerei spezifische Beispiele an. Mit dem Kopfschutz im Krankenhaus oder dem Helm eines Feuerwehrmannes unterstreicht sie die Schutzfunktion einer Kopfbedeckung, um dann gerade diesen Zug des Schützens auch an Motiven ohne Hut herauszuarbeiten: Kinderhände können ein Dach über Spielzeug, Mutterhände ein Dach über dem Kind bilden. Auch im Tierreich finden sich ähnliche Verhaltensweisen, wie der Elefant oder der Schwan als Muttertiere zeigen. Abgesehen von dem ikonenhaft bekannten Bildnis der Mutter Teresa bleiben die Gesichter anonym, damit der Blick auf das Wesentliche, auf Hut, Helm oder Kopftuch gelenkt wird.

Christa Anneken setzt die behüteten Köpfe und die empfindungsstarken Tiermotive in ein Farbfeld, das reich an Differenzierungen vornehmlich grüner Farbstufen ist, aber keine gegenständlichen Elemente aufweist. Wenn in den formfreien Pinselführungen Andeutungen von Linien auftreten, deutet der Betrachter diese Strukturelemnte zwar als Raum- und Stadtandeutungen. Doch stärker wirken die malereischen Elemnte wir Transparenz und sich auflösende Pinselstreifen, di das Werk eben nicht als Ausschnitt aus der Wirklichkeit, sondern als reine Malerei zu erknnen gegeben: Das Studium bei Detlef Kappeler in Hannover hat den Sinn für Farbe und den Umgang mit ihnen geweckt. Später hat Christa Anneken ihre Ausbildung bei der Künstlerin Astrid Hübbe fortgesetzt. So betont die Künstlerin nicht selten den Bildrand durch Farbstreifen, die fast schon als halbseitige Farbverläufe zu sehen sind. Da erweist sich die Künstlerin als eine Malerin, die sensibel mit Farbstufen umgehen kann. Und nicht nur das Thema, auch die sanfte Malerei hält die Bilderreihe zusammen. Die Bilder sind noch bis Ende Februar in der Oldenburger NWZ-Galerie an der Peterstraße zu sehen.